Ganzjahresreifen 225/45 R17 Vergleich 2024

Ganzjahresreifen werden auch als Allwetterreifen bezeichnet und sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Aktuelle Statistiken zeigen, dass derzeit rund 30 % aller Autofahrer in Deutschland sich inzwischen lieber für Ganzjahresreifen anstatt für den klassischen halbjährlichen Wechsel von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt entscheiden. Doch was zeichnet Ganzjahresreifen eigentlich aus und wann lohnt sich der Kauf? Wir stellen Vor- und Nachteile sowie Unterschiede zu Halbjahresreifen vor und erläutern, worauf beim Kauf gebrauchter Reifen geachtet werden muss.

Ganzjahresreifen gelten als absolute Multitalente, wenn es um Autoreifen geht. Für sie sind sowohl trockene als auch nasse oder verschneite Straßen kein Problem, da sie aus einer speziellen Materialzusammensetzung bestehen. Diese eignet sich für eine große Temperaturspanne und gewährleistet, dass die Reifen sowohl bei großer Hitze als auch bei Minusgraden eine optimale Bodenhaftung bieten. Typischerweise sind Ganzjahresreifen mit Lamellen ausgestattet, welche man normalerweise an Winterreifen findet und die für eine gute Haftung auf Eis und Schnee sorgen. Sie verfügen gleichzeitig aber auch über Einschnitte im Profil, die man von Sommerreifen kennt und die dafür sorgen, dass die Reifen auf nassen und trockenen Böden sicher manövriert werden können.

Allwetter- oder Ganzjahresreifen stellen somit immer einen gewissen Kompromiss dar, denn sie sollen sowohl den Anforderungen im Winter als auch im Sommer gerecht werden. Trotzdem lassen sie sich hinsichtlich ihrer „Leistung“ nicht mit Sommer- oder Winterreifen in der jeweiligen Jahreszeit vergleichen. Dies gestaltet sich jedoch grundsätzlich schwer, da Sommerreifen in erster Linie dazu da sind, um dem Boden einen möglichst geringen Widerstand zu bieten, während Winterreifen genau diesen Kontakt für glatte oder vereiste Straßen benötigen.

In den Wintermonaten herrschen allgemein höhere Anforderungen an Autoreifen, wenn es um die Fahrsicherheit und das Fahrverhalten geht. Aus diesem Grund orientieren sich die Hersteller von Ganzjahresreifen beim Profil und der Gummimischung immer mehr am Winter - er ähnelt den klassischen Winterreifen im Aufbau also deutlich mehr als den Sommerreifen. Aus diesem Grund tragen einige Reifen auch die Zusatzbezeichnung M+S.

M+S steht für die Abkürzung von Matsch und Schnee. Weil es sich hier allerdings lediglich um eine abgespeckte Variante des Winterreifens handelt, sind M+S-Reifen auch nicht für den Tiefschnee, sondern nur für „winterliche“ Straßenverhältnisse geeignet. Lebt man in einer Region mit wenig Schnee und kaum Gebirge und ist man vor allem auf gut ausgebauten Hauptstraßen unterwegs, die im Winter regelmäßig geräumt werden, dann sind M+S-Reifen in der Regel eine gute Wahl. Lebt man hingegen in einer gebirgigen Region mit abgelegenen Straßen, die schnell verschneit sind, nützen auch die besten M+S-Reifen nicht mehr allzu viel.

Die Vorteile von Ganzjahresreifen liegen auf der Hand: Man spart sich den Kauf eines weiteren Reifensatzes mitsamt passender Felgen, den Aufwand für den Wechsel und unter Umständen auch die Kosten für die Einlagerung der restlichen Reifen. Andererseits sollte berücksichtigt werden, dass die Fahreigenschaften von Allwetterreifen nie so gut sind wie bei speziellen Saisonmodellen. So ist das Gummimaterial von Ganzjahresreifen eher etwas weicher, damit es auch bei Minusgraden nicht allzu sehr verhärtet und trotzdem flexibel bleibt. M+S-Reifen sind allerdings in den Sommermonaten anfällig für einen schnellen Verschleiß, da sie sich relativ schnell aufheizen und so leichter abnutzen.

Ist man viel mit seinem Auto unterwegs, muss auch schneller ein neuer Satz Reifen her. M+S-Modelle rentieren sich nur dann, wenn man nur eine durchschnittliche Jahreskilometerleistung erreicht. Auch der Benzinverbrauch ist im Sommer vergleichsweise etwas höher, als es bei Sommerreifen der Fall ist. Zwar sind Allwetterreifen inzwischen sehr hochwertig und technisch sehr fortschrittlich aufgebaut, dennoch ist der Kraftstoffverbrauch mit M+S-Reifen immer noch etwas höher als bei reinen Sommerreifen. Ist man mit seinem Fahrzeug zahlreiche Kilometer unterwegs, kommt schnell eine gewisse Summe zusammen.

Genau wie bei normalen Saisonreifen dürfen Ganzjahresreifen selbstverständlich nur in der für das Fahrzeug richtigen Reifengröße befestigt werden. Diese wird seit 1978 gemäß eines einheitlichen Systems angegeben, so dass man schon beim Kauf genau darauf achten muss, ob die gewählten Modelle zum Fahrzeug passen. Ein Beispiel: Ist auf einem Reifen die Angabe 175/70 R14 vermerkt, handelt es sich um eine Reifenbreite von 175 mm für eine Felge mit 14 Zoll Durchmesser mit einem Höhen-Breiten-Verhältnis von 70 %.

Beginnt man seinen Reifenkauf, orientiert man sich also stets an den Angaben auf den aktuellen Reifen, die sich für gewöhnlich an der Reifenwand befindet. Wer sich für eine andere Reifengröße entscheiden möchte, sollte unbedingt in der Betriebsanleitung nachsehen, um die erlaubten Dimensionen herauszufinden. Beim Online-Kauf, aber auch bei einem erfahrenen Reifenhändler kann man passende Modelle allerdings auch immer entsprechend des Fahrzeugmodells finden. Anhand des angegebenen EU-Labels lassen sich dann noch weitere Informationen zu den individuellen Spezifikationen des Materials herausfinden.

Viele Menschen möchten Geld sparen und denken aus diesem Grund über den Kauf gebrauchter Reifen nach. Schnell lassen sich hier 50 % oder sogar noch mehr gegenüber des Neupreises einsparen. Allerdings sollten einige Dinge beachtet werden, wenn man sich zum Kauf gebrauchter Reifen entscheidet.

Das Wichtigste ist, den allgemeinen Zustand der Reifen genau zu untersuchen. Gibt es am Gummi sichtbare Beschädigungen wie Risse, Abschürfungen oder Einschnitte? Sind die Schäden nur oberflächlich oder haben sie unter Umständen sogar die Struktur der Reifen beschädigt? Oft ist es sogar für Experten nicht leicht, den Zustand mit bloßem Auge zu bewerten. Hierfür gibt es allerdings spezielle Geräte, mit denen sich dies überprüfen lässt.

Kontrolliert werden muss in jedem Fall das Reifenprofil, welches in neuem Zustand meist zwischen 7 und 9 mm tief ist. Weist das Profil weniger als 4 mm auf, ist dies in jedem Fall ein Indiz für stark abgefahrene Reifen, die keine ausreichende Sicherheit mehr bieten. Ansonsten kann man damit rechnen, schon bald wieder neue Reifen kaufen zu müssen. Allgemein steht dem Kauf gebrauchter Reifen nichts im Wege, sofern man sich auf deren Zustand verlassen kann. Daher sollten diese möglichst nur von einem Händler erworben werden - bei einem Privatkauf hat man keine Garantie und weiß auch nicht, ob die Aussagen des Verkäufers wirklich der Realität entsprechen.