Zauberei hat mich schon immer fasziniert. Ich weiß gar nicht mehr, wie alt ich war, als ich als Kind zu Weihnachten einen Zauberkasten von meinen Eltern bekam. Ich glaube aber, ich war älter als die von Noris empfohlenen 8 Jahre gewesen. Nun, damals musste man die Erklärungen zu den Tricks ja erst mal lesen und auch verstehen. Heute reicht eine App mit Videos (dazu später mehr), aber selbst oder gerade deswegen halte ich die iMagicBox eher für Kinder ab 10 Jahren für geeignet.Ich fand meinen Zauberkasten damals nur begrenzt toll, die Tricks waren entweder zu schwierig einzustudieren oder zu leicht zu durchschauen. Außerdem war einfach zu wenig Material enthalten gewesen. Mit dem Kasten war man relativ schnell durch. Die Qualität der enthaltenen Zauberutensilien war obendrein nicht die beste gewesen. Die iMagicBox macht da vieles besser. Aber sie hat auch einen ganz anderen Anspruch. Die Box liefert eher das Material zu einem umfangreichen Videolehrgang. Das Ganze ist damit auch eher was für Leute, die sich ernsthaft mit der Zauberkunst befassen wollen und eher nichts für Kinder, die schnell das Interesse an etwas verlieren. Hergestellt wird die Box von der spanischen Firma Cife, vertrieben wird sie in Deutschland von Noris.🎩1.: VORBEREITUNGENDie iMagicBox ist ein würfelförmiger Kasten, der schon beim Öffnen für das erste Aha-Erlebnis sorgt: Hebt man den Deckel an, fallen die anderen Seitenwände effektvoll zur Seite und geben den Blick frei auf den Inhalt. Ein Pappkreuz unterteilt den Kasten in die vier Themengebiete Close-up Magie, Kartenmagie, Bühnenmagie und Mentalmagie. Die Utensilien dazu befinden sich in vier schwarzen Beuteln. Die Anleitung ist innen auf eine der Seitenwände gedruckt. Sie erklärt im Prinzip nur den Zugang zu der App. Diese gibt es für iOS und Android. Die Tatsache, dass man sich registrieren muss, ist natürlich der Tatsache geschuldet, dass Cife sichergehen will, dass von der App nur diejenigen profitieren sollen, die auch tatsächlich den Kasten gekauft haben.🎩 2.: DIE APPDie App begeistert mich total! Sie ist untergliedert in die Bereiche „Erste Schritte“, „Akademie“, „Tricks“ und „Netzwerk“. Mit „Erste Schritte“ sollte man natürlich anfangen. Dort wird der Kasten vorgestellt und das System dahinter erklärt. Die „Akademie“ ist der Teil, der mich am meisten begeistert. Es handelt sich dabei um einen Aufbaukurs, der den Zauberlehrling an die Hand nimmt und in immer komplexer werdenden Tutorials in die Materie der Zauberkunst einführt. Sämtliche Tricks in der Akademie funktionieren ohne die Utensilien aus dem Zauberkasten, entweder ganz ohne Hilfsmittel oder mit Haushaltsgegenständen. Anfangs finden sich hier nur wenige Videos, aber es werden laufend weitere freigeschaltet. So ist man auch gezwungen, die Kurse in der vorgesehen Reihenfolge zu absolvieren. In „Tricks“ werden die Tricks zu den in der Box enthaltenen magischen Gegenständen erklärt. Unter „Netzwerk“ gelangt man in ein gut moderiertes Forum, in dem man sich mit anderen Zauberlehrlingen austauschen kann.Die App mit ihren Videos und dem moderierten Forum ist sehr aufwändig gemacht. Im Video lernt man die Wirkung eines Tricks und seine Funktionsweise sehr viel besser und schneller kennen als in einer geschriebenen Anleitung. Die App allein ist schon den Preis für die iMagicBox wert.🎩 3.: Vorhang auf! DIE TRICKSIch habe noch nicht den ganzen Zauberkasten durch, aber die Tricks, die ich bisher eingeübt habe, haben gut funktioniert und waren von meinem „Publikum“ nicht zu durchschauen. Die Zauberutensilien sind von guter Qualität – nichts für professionelle Ansprüche, aber durchaus auf einem Niveau, das sich positiv von den Billigartikeln in manchen anderen Zauberkästen abhebt. Auch hier bin ich wieder der Meinung, dass das Gebotene den Preis von knapp 50 Euro durchaus rechtfertigt.🎩 FAZITIch halte die iMagicBox geeignet für Personen ab 10 Jahren. Kindern würde ich diesen Zauberkasten nur dann kaufen, wenn sie sich auffallend stark für Zauberei interessieren und wenn ich ihnen zutraue, dass sie sich über einen Zeitraum von mehreren Wochen intensiv mit derartigen Übungen beschäftigen. Die iMagicBox ist kein Spielzeug und schon gar nicht etwas nur für Kinder. Ich als Ü50er habe jedenfalls auch meinen Spaß mit dem Kasten und seinen gut gemachten Tutorials. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass der Kasten eine lohnende Investition für Seniorenheime wäre. Die angehenden Zauberkünstler hätten eine langanhaltende Beschäftigung, die Konzentration und Fingerfertigkeit trainiert, und die Mitbewohner hätten Spaß an den dann gebotenen Zaubershows.Wer die App-Gebundenheit des Kastens und den Registrierungszwang kritisiert, hat sich meiner Meinung nach nur oberflächlich damit befasst und das gebotene Produkt gar nicht in seiner Gänze erfasst. Und spätestens mit 10 Jahren beschäftigen sich Kinder heutzutage eben auch mit Computern, Internet und Smartphones. Wer seine Kinder - warum auch immer - davor bewahren will, kann ja auch in der heutigen Zeit noch konventionelle Zauberkästen kaufen. Ich garantiere aber, dass sich Kinder mit der iMagicBox wesentlich länger und intensiver beschäftigen und die Ergebnisse sie stolz machen werden! Man kann dann etwas, was andere nicht können. Und - ob im Familien- oder Freundeskreis - man kann "glänzen", was unmittelbar das Selbstbewusstsein pusht. Und allemal besser als intensives Hobby als sinnloses Daddeln, Rum-Hängen oder TV-Konsum ;-)Richtig gut, die iMagicBox!