Vorwort
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Ich bin - aufgrund meines stark haarenden hellen Vierbeiners und meines dunklen Laminats (schlechte Kombination) bis dato täglich (z.T. mehrmals) mit meinem brüllend lauten Dyson Handstaubsauger durch die Wohnung gejagt. Trotzdem hätte ich mit meinen Strümpfen Hobbits doubeln können, so viele Haare habe ich beim Laufen durch die Wohnung damit trotzdem noch aufgesammelt. Seitdem der i7 allmorgendlich durch meine Wohnung schüsselt ist damit endlich Schluss!
Lieferumfang:
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Der i7 kommt mit einer Ladestation, einer Ersatzbürste, einem Ersatzfilter, einer Vitrual Wall (die bei guter Raumplanung nahezu überflüssig ist) und Batterien in einer ansprechenden Verpackung, die ohne nerviges Styropor und mit wenig Plasikmüll auskommt.
Inbetriebnahme/Setup:
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Nach ca. 30 Minuten Aufladezeit war der i7 bereit für seine erste Trainingsrunde. Nach einigen Experimenten musste ich feststellen, dass nicht nur Roboter lernen müssen. Dazu später mehr.
Der i7 benötigt exakt drei Trainingsläufe, um den Grundriss der Wohnung vollständig zu erfassen. Hierbei sollte man die Tipps in der App dringend befolgen und alle Hindernisse vor dem Trainingslauf entfernen (er erkennt diese ggf. Als Schutzbereiche oder Einrichtungsgegenstände, dazu aber später mehr).
EIN Trainingslauf bei einer 80qm Wohnung dauerte im übrigen bei mir ca. 50 Minuten. Das heißt nach knapp 3 - zugegebenermaßen nervigen - Stunden war der i7 bereit für seine erste Reinigungsmission.
Ich habe - aufgrund eigener Unfähigkeit oder dem Hang zum Perfektionismus :-) - diese Tortur insgesamt dreimal durchgeführt, was ich den Lesern hier mit den folgenden Tipps gerne ersparen möchte.
1. FREIE FAHRT: der i7 MUSS bei den Trainigsläufen unbedingt freien Zugang zu ALLEN Räumen haben. Das sequentielle Trainieren von Einzelräumen funktioniert NICHT!
2. WENIGER IST MEHR: alle mobilen Hindernisse wie Stühle, Kleiderständer, Schuhe, Kleinkinder, Haustiere, Kabel, etc. sollten vor dem Trainingslauf entfernt werden. Nennt mich wahnsinnig, aber ich habe bei mir - aufgrund der z.T. etwas unsinnigen Anordnung und Öffnungsrichtung - alle Türen ausgehängt, da diese je nach Öffnungsgrad ebenfalls mobile Hindernis darstellen die dazu führen können, dass der i7 später beim Saugen sehr merkwürdige Routen - vergleichbar einer 70 jährigen Oma beim Einparken - abfährt und das will keiner!
3. IST DAS DING SCHON KAPUTT? NEIN, der i7 saugt bei Trainingsläufen aus Zeitgründen nur einfach NICHT! Bei meinen ersten Feldversuchen (Trainingsläufe) mit dem i7, war ich gleichermaßen überrascht, wie beunruhigt. Die Wohnung sah nach dem Trainieren aus wie nach einem Terroranschlag. Da der i7 auch unter Schränken und Betten seinen Dienst versieht (so er denn darunter passt), hat er mir bei dieser Gelegenheit ganz nebenbei gezeigt, wie nachlässig Menschen im Gegensatz zu Robotern doch sein können.
4. WAS IST WAS: nachdem man den zermürbenden Trainingsprozess erfolgreich beendet und i7 den Grundriss der Wohnung erfasst hat, kann man die hierdurch entstandene Smart-Map benennen und Räume und Schutzbereiche - der Faule Hund in der Ecke, die Oma auf den Schaukelstuhl, sowas - definieren. Zwar macht das die App schon nach eigenem Gutdünken, das hat mich jedoch nicht vollständig überzeugt.
Räume definieren: Da erkannte Räume sich unter Umständen in mehrere Bereiche aufteilen ( z.B. Wohnzimmer besteht aus einem Wohn- und einen Essbereich) ist es zuweilen sinnvoll diese in einzelne Zimmer aufzuteilen. Da der i7 nach dem Sonntagsfrühstück und rumkrümelnden Kindern nicht die gesamte Wohnung durchkärchern soll, definiert man also mit der App mittels Raumtrenner einfach eine Wohn- und einen Esszimmer und der i7 saugt dann auch nach Aufsagen des korrektem Alexa-Versleins artig nur das Esszimmer.
Räume benennen: Übrigens, wenn Ihr mit Sprachassistenzsystemen wie Alexa oder der netten Dame aus Cupertino arbeitet, besteht unter Umständen bei der Raumbenennung erhöhter Experimentierbedarf! Hierzu mehr unter dem Punkt Alexa/Smart Home Integration weiter unten.
Schutzbereiche definieren: damit sich der i7 nicht die Tagesration Eures Vierbeiners - durch umkippen des Futternapfes und anschließendes, ordnungsgemäßes Aufsaugen dessen Inhalts - einverleibt, kann um den Kleintier-DriveIn einen Schutzbereich definiert werden. Für spontan erforderliche / nicht statische Schutzbereiche kann man die mitgelieferte Virtual Wall verwenden.
Navigation und Hindernisse:
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Der i7 ist eindeutig männlich (ja liebe Feministinnen, schlagt mich ruhig). Der i7 steuert auf kürzestem Weg den zu saugenden Raum an, zieht systematisch und ohne wie ein angetrunkener Zerg zu wirken seine Bahnen und kehrt dann ohne den Umweg über die Mienen von Moria zu seiner Ladestation zurück PUNKT! Unerwartete Hindernisse wie ein plötzlich herumliegender Hund auf dem Weg nach Hause, beeindrucken den i7 nicht. Auch eine geschlossene Tür auf dem direkten Weg zur Ladestation hat den i7 nicht aus dem Konzept gebracht. Der i7 sucht sich (sofern möglich) eine andere Route zu seiner Ladestation, was mich wirklich aus den Socken gehauen hat! Hindernisse wie Tisch- und Stuhlbeine und Schwingstühle werden durch entsprechende Manöver gut „umsaugt“ (siehe Video)
Akkuleistung:
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Die Akkuleistung des i7 finde ich beachtlich. Nach einer Vollreinigung (wie gesagt ca. 80qm) ist der Akku noch ca. 2/3 gefüllt. Theoretisch ergibt sich hiermit eine Gesamtreinigungsfäche von 240qm. Meinem 2 Jahre alten Dyson Handstaubsauger geht – mit Rückenwind – schon nach 80qm die Puste aus.
Saugleistung:
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Tierhaare werden auf Laminat, Fliesen und vor allem auch auf Teppich hervorragend entfernt. Der i7 fährt täglich seine Runden und sammelt jeden Tag aufs neue eine beachtliche Menge Gekröse zusammen.
Staub, kleine Steinchen, Krümel werden ebenfalls zuverlässig aufgesaugt.
Wartung und Reinigung:
Der 400ml fassende Abraumbehälter lässt sich bei geparktem i7 einfach entfernen und ausleeren und kann mit Wasser ausgespült werden (vorher zwingend den Filter vom Behälter abziehen!). Der Filter am Behälter sollte alle 2-3 Tage ausgeklopft werden.
Die Reinigungswalzen aus Gummi, sowie das Bugrad lassen sich bei Bedarf mit wenigen Handgriffen entfernen und reinigen.
App:
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Die App lässt meines Erachtens nach keine Wünsche offen, ist Intuitiv zu bedienen und deckt alle Erfordernisse wie Raum- und Schutzbereichsdefinitionen, selektives saugen einzelner Räume, Zeitpläne, Reinigungseinstellungen (einfaches / intensives saugen) ab.
Alexa/Smart Home Integration:
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Auch die Integration in den Alexa-Kosmos ist mehr als gelungen. Im Gegensatz zu allen anderen Saugrobotern kann man dem i7 als derzeit einzigen auf dem Markt auch über Alexa den Befehl zur Reinigung einzelner Räume erteilen, was mich im Übrigen u.a. auch zum Kauf eben dieses Geräts bewegt hat.
Wie oben bereits bemerkt gibt es hier aber bei der Spracherkennung bestimmter Raumnamen kleinere aber zu meisternde Hürden.
Bei mir weigerte sich Alexa - aus welchen Gründen auch immer – vehement den Befehl „Alexa sage Roomba, dass er meine Küche saugen soll“ zu akzeptieren. Bei allen anderen Räumen funktioniert das! Gut, vielleicht handelt es sich hierbei um die vielgelobte künstliche Intelligenz von Alexa, die sich denkt „Männlicher Single im fortgeschrittenen Alter, der braucht keine Küche, da reicht der Pizzaservice“. How ever, Küche ist jetzt Kochbereich und dann läuft‘s auch mit Alexa...
FAZIT:
Der i7 ist sicherlich nicht der preiswerteste unter den Saugrobotern, ist aber meines Erachtens nach jeden Cent wert! Nicht nur die Hardware mit der -wie ich finde- beeindruckenden Navigationslogik und der ausgereiften Sensorik ist beeindruckend, sondern das Komplettpaket aus Hardware, App und Smart Home Integration.
Wenn ihr also auf solide Hardware, intuitive Bedienung und eine saubere und funktionierende Smart Home Integration Wert legt, führt meines Erachtens aktuell kein Weg an dem i7 vorbei.
Von meiner Seite -wer hätte es gedacht- eine klare Kaufempfehlung!