Vorweg angemerkt: Ich benutze seit den 1990ern Elektrorasierer von Panasonic, und das aus gutem Grund, wie man gleich lesen wird. Darum kann ich zu jedem Gerät auch immer einen Binnenvergleich ziehen, zumindest zum Vorgängermodell (mein vorheriges Gerät war der ES-LV81 von 2011, davor hatte ich den ES-8168 seit 2005 usw.). Außerdem habe ich einen Studienkollegen, der bei Procter & Gamble arbeitet und mir hin und wieder Rasierer von Braun für einen inoffiziellen Test schickt, weil er meine Meinung dazu schätzt (aber leider werden meine freundlichen Hinweise für Verbesserungen nie berücksichtigt, schade). Insofern kann ich auch zu Braun etwas sagen bzw. zu Vergleichen zwischen den Marken. Selbstverständlich ist dies keine bezahlte Rezension, sondern ich habe den Rasierer komplett selbst bezahlt und bewerte alles immer absolut unabhängig und ehrlich, nur um das klar zu sagen!Panasonic liegt im Vergleich zur Konkurrenz eigentlich immer vorn, da deren Geräte zwei große Vorteile haben: Sehr schnelle Messerschwingungen durch einen Linearmotor (bis zu 14.000 beim ES-LV65 hier) und ein Schneidwinkel von 30°, das heißt das einzelne Barthaar wird wirklich geschnitten - nicht nur halb geschnitten und dann ausgerissen, sowie die Möglichkeit, die zwei Hauptklingen und die Scherfolie separat tauschen zu können (bei Braun ist das immer eine Einheit und damit wesentlich teurer). Die einzelnen Teile für dieses Gerät wären die Scherfolie (WES9173Y1361), die Schermesser (WES9068Y1361) oder beides zusammen als Einheit (WES9032Y1361), wer das lieber hat.Die Ladezeit wird mit einer Stunde angegeben, was auch hinkommt. Die Rasurzeit beträgt laut Hersteller 45 Minuten; ich drücke es lieber so aus: Nach drei Mal rasieren muss ich das Gerät wieder aufladen. In den USA funktioniert der Rasierer übrigens mit 110 Volt genauso gut wie in Europa mit 220 Volt. Lediglich den Adapter für den Stecker sollte man nicht vergessen!Der ES-LV65 ist für Neulinge gewiss zunächst ungewohnt breit mit seinen fünf Klingen. Er liegt aber gut in der Hand und das Gerät ist im Vergleich zum Vorgängermodell rund 10 Gramm leichter geworden, was man im Handgelenk deutlich merkt. Er ist wesentlich leiser als das Gerät von Braun; morgens ein angenehmes Detail. Wenn man den Rasierer einmal im Monat mit drei Tropfen ölt (beide Hauptklingen, ein Tropfen auf den Block in die Mitte), bleibt es auch leise. Viele machen den Fehler, den Rasierer nicht zu ölen. Das nutzt die Klingen ab und der Motor wird dann immer lauter. Mitgeliefert wird, wie immer, eine winzige Flasche Motorenöl, aber ich empfehle, einmal rund 15 Euro auszugeben und sich eine große Flasche Panasonic-Originalöl zu kaufen (WES 003 - 50 Milliliter). Das wird nicht schlecht und hält vermutlich Jahrzehnte; meine aktuelle Flasche ist von 2004 und auch 15 Jahre später noch mehr als halbvoll und einwandfrei.Die Rasur ist sehr schonend, selbst eine Woche "drei-Tage-Bart"-Gewucher waren gar kein Problem. Ich hab jede Stelle etwa zwei oder dreimal rasieren müssen und zwischendurch einmal den Scherkopf geöffnet und ausgeklopft, weil es einfach zu viele Bartstoppeln waren. Nach 10 Minuten hatte ich ein absolut perfekt glattes Gesicht, selbst wenn man an der Wange gegen den Strich rieb, war es wirklich glatt. Das hatte ich schon gehofft und erwartet, war aber dann doch fasziniert, wie gut dieses Rasurergebnis war. Eine Nassrasur ist gewiss nicht gründlicher. Ich sollte erwähnen, dass ich mich am liebsten trocken rasiere und mir vorher ein ganz einfaches Pre-Shave auftrage zum Entfetten der Haut und der Haare, beispielsweise das von "Pitralon" für knapp 4,00 Euro oder das von "HH Tabacco - Heinrich Hagner" für günstige 1,99 Euro in der Drogerie, reicht vollkommen. Das führt zu einem noch besseren Ergebnis.Zu meinem Bart: Ich habe sehr hartes "Mischhaar" mit roten, braunen, schwarzen und inzwischen immer mehr weißen Barthaaren. Die schwarzen Barthaare sind offenbar sehr weich, die roten hingegen extrem hart. Dazu kommt eine sehr helle und empfindliche Haut, die eigentlich gar nicht zu dem starken Bartwuchs "passt". Deswegen ist eine Rasur seit Jugendtagen ein Problemfall mit Rötungen, kleinen Pickeln, all diesen Dingen, die Männer kennen. Nassrasur geht bei mir aus diesen Gründen gar nicht, das sieht dann wie der Grand Canyon hinterher aus und überall blutet es. Panasonic rasiert das elektrisch alles wirklich sehr sanft ab.In manchen Rezensionen wird von Rötungen berichtet. Nun, wenn man einen neuen Rasierer kauft und einsetzt, dann hat der eine bessere Motorleistung und die Klingen sind neu. Das sollte man bedenken. Auch bei mir hat es ungefähr 2 Wochen gedauert, bis sich mein Bart an den neuen Rasierer "gewöhnt" hatte. Jetzt ist alles absolut toll und perfekt. Die Eingewöhnungszeit sollte man gelassen hinnehmen.Ich werde diese Rezension im Auge behalten und in einem Jahr updaten mit meinen Erfahrungen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nur sagen, dass dieses Gerät für meinen Bartwuchs und meine empfindliche Haut das Beste ist, was ich bisher an Rasierern hatte. Das Geld hat sich gelohnt; ich habe 129,00 Euro bezahlt für das Gerät bei Amazon. Absolut volle Kaufempfehlung! Meine Fotos zeigen alle wichtigen Details und ich hoffe, dass meine Rezension hier anderen Männern bei der Kaufentscheidung hilft.