Ich liebe Lego Technic seit meinen Kindertagen, nach Jahrzehnten der Abstinenz haben mich die kleinen Steinchen jetzt aber wieder in Ihren Bann gezogen. In der Zwischenzeit hat sich Lego Technic (natürlich) gewandelt, was für mich eine Umstellung darstellte. Insbesondere die Teilevielfalt incl. vieler "Spezialteile hat mich verwirrt. Dadurch eröffnen sich für den Bastler ganz neue kreative Möglichkeiten, jedoch erhöht sich der Schwierigkeitsgrad dadurch ernorm. Große Modelle haben teilweise großflächige Verblendungen, was den Modellcharakter betont, die Technik dahinter aber verschleiert. Nach 9 Modellen, welche ich in den vergangenen 2 Jahren gekauft habe fällt mir auf, wie stark sich diese im Sinne von Bespielbarkeit, Variabilität und Optik unterscheiden.
Zum Modell:
Preis:
UVP ist 39.90 Euro, ich habe es hier bei Amazon für 30 Euro erstanden. In Anbetracht der Teilemenge ein durchaus günstiger Preis. Die Anleitung für das B-Modell, immerhin pro Modell 2 Hefte, liegt ebenfalls bei - sehr lobenswert!
Optik Maße und Maßstab:
Bulldozer kenne ich nur aus dem TV/Internet, aber es scheinen größentechnisch teilweise wahre Monster zu sein. Wenn mann die Fahrerkabine mit dem restlichen Modell vergleicht dann bekommt man ein gutes Gefühl für die reale Größe. Das Modell ist den Lego Designern wirklich gut gelungen, es sieht realistisch und imposant aus und ist zudem nicht vollverkleidet. Somit sind die Funktionen dieses Modells gut einsehbar.
Das Modell ist 16,5 cm breit, knapp 30cm lang und je nach Schaufelstellung 15cm hoch.
Teilezusammensetzung:
Erfreulich ausgeglichen. Mit Ausnahme der Ketten gibt es kaum Spezialteile, was das Modell auch als Teilespender sehr interessant macht. Der Kühlergrill ist beispielsweise aus Zahnstangen konstruiert und somit später für Lenkungen gut wiederverwendbar. Zudem dominiert beim Bulldozer die Farbe Gelb, mit ein wenig Schwarz und Grau, was perfekt zu meinem 90er Jahre Legofundus passt. Das Modell hat eine Unmenge an großen Komnstruktionsteilen, mit etwas Fantasie kann man alleine aus diesem Modell schon seiner Kreativität freien Lauf lassen. Aufkleber und Verblendungen gibt es kaum, was mich sehr freut. Ich habe lediglich die Verblendung hinter der Fahrerkabine beklebt. Die "Kratzerstricker" an dem äußeren Schaufelenden und die Rot-Weiss-Warnschilder am Heck habe ich nicht verwendet da ich die dazugehörigen Bauteile nicht "verschandeln" wollte.
Technik:
Da das Modell nicht "verkleidet" ist erschließen sie die Funktionen auch für Laien problemlos. Schon beim Aufbau kann man die späteren Funktionen gut erahnen. Dies fördert das technische Verständnis von Beginn an. Man hat einen guten Blick auf das Differenzial, den Antriebsstrang und das Innenleben des Motors. Das Hintere Schneckengetriebe des "Pfluges" ist gut einsehbar, lediglich das vordere Schneckengetriebe ist etwas verdeckt.
Schwierigkeitsgrad:
In meinen Augen mittelschwer. Komplizierte Getriebe o.ä. sind hier nicht vorhanden, lediglich das Differenzial erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Jüngere Baumeister benötigen vielleicht bei den Zylindern des V4 Motors etwas Unterstützung. Die Kettenglieder sind sehr robust und problemlos auf einer Tischplatte zusammensteckbar.
Funktionen:
Das Heben und Senken der Schaufel erfolgt durch Schneckengetriebe, welches sehr schön in Form des Auspuffs in das Modell integriert ist. Der Mechanismus hat kaum Spiel und ist gut und mit wenig Kraftaufwand zu dosieren. Zudem ist es ein Endlosgetriebe: Wenn man stur nur in eine Richtung dreht dann hebt und senkt sich die Schaufel solange wie man eben dreht. Das Schneckengetriebe für den "Pflug" am Heck ist durch ein griffiges und gut dosierbares Zahnrad hinter der Fahrerkabine zu bedienen. Vorteil beider Schneckengetriebe ist, dass die Schaufel und der Pflug fest in der eingestellten Position bleiben und sich nicht nachträglich absenken.
Die beiden Ketten des Bulldozers übertragen die Kraft über ein Differenzial zum Motor und bewegen dort die Zylinder des Motors. Dank des Differenzial funktioniert dies auch wenn sich eine der beide Ketten sich nicht bewegt, etwa bei einer Drehung des Bulldozers auf der Stelle. Weiterin kann man an dem Modell die Neigung der Scheinwerfer verändern und die Türden der Fahrekabine öffnen.
Bespielbarkeit:
Gut! - Den dreimaligen Falltest vom Esstisch aufs Parkett überstand das Modell einmal ohne Teileverlust, einmal ging eine der Ketten auf und ein weiteres mal löste sich die Abdeckung des kleinen Schornsteins auf der Motorhaube. Die Ketten sind aus sehr solidem und harten Kunststoff und funktionieren auf glatten Untergründen nur sehr eingeschränkt. Viel besser funkioniert das auf Teppich: Dann macht der Bulldozer bei voller Fahrt sogar einen sehr imposantes Fahrgeräusch! Mit abgesenkter Schaufel lässt sich das Lego auf dem Kinderzimmerteppich sicherlich sehr gut zusammenkehren, der Pflug ist zwar ein nettes Gimmick aber spieltechnisch eher zu vernachlässigen.
Fazit:
Ein Lego Technic Modell, wie ich es mag: Günstiger Preis, sehr viele universell und variabel einsetzbare Bauteile, keine "Spezialteile" mit sehr eigeschränkten Wiederverwendungswert, keine "Stickerflut" welche die Bauteile in der Legokiste auf Dauer unansehnlich macht, nachvollziebare und nachbaubare Technik sowie letztendlich ein guter Spielwert mit entsprechender Stabiliät.
Daher 4,5 Sterne für das Modell, bei einem Preis von knapp 30 Euro vergebe ich auch die Volle Punktzahl
| Produktabmessungen | 28,19 x 26,19 x 7,59 cm; 732 Gramm |
|---|---|
| Altersempfehlung des Herstellers | 9 - 16 Jahre |
| Modellnummer | 42028 |
| Auslaufartikel (Produktion durch Hersteller eingestellt) | Nein |
| Lernziel | Kombinieren, Geschicklichkeit, Räumliche Argumentation |
| Sprache: | Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch |
| Modell | 42028 |
| Anzahl Spieler | 1 |
| Anzahl Teile | 617 |
| Zusammenbau nötig | Ja |
| Batterien notwendig | Nein |
| Batterien inbegriffen | Nein |
| Material | Kunststoff |
| Fernsteuerung enthalten | Nein |
| Zielgruppe | Unisex |
| Artikelgewicht | 732 g |
