Dies ist mein zweiter Kaminofen von Justus. Das Preisleistungsverhältnis ist deutlich besser als bei anderen Modellen und Marken.Die niedergelassenen Ofenbauer haben Justus nur schlechtgeredet und wollten mir den Ofen nicht anschließen weil ich keinen Ofen bei ihnen gekauft habe, und weil angeblich Justus keine Qualität bietet.Also habe ich den Ofen selbst zusammengebaut und angeschlossen. Da mein Haus eine kontrollierte Wohnraumlüftung hat, habe ich ihn an einer externen Luftzufuhr angeschlossen. Die Kernbohrung in den Kamin für die externe Luftzufuhr hat einen Fachfirma durchgeführt.Die Rauchrohre, die Wandmuffe und die Leitung für die externe Luftzufuhr habe ich selbst geschnitten/angepasst und angeschlossen.Seit mehreren Wochen habe ich den Ofen im Betrieb. Man muss leider sehr viel Anzündholz nehmen, eventuell auch mehr Kaminanzünder und ein wenig Pappe um den Ofen möglichst schnell anzuheizen. Auch die Ofentür muss für 5-10 min einen Spalt ofenbleiben damit das Feuer schnell entfachen kann, andernfalls qualmt es fürchterlich. Dieser Ofen und auch sehr viele andere moderne Öfen brauchen einen kräftigen Kaminzug und eine schnelle kräftige Anzündphase damit der Schornsteinzug auch stark genug wird.Man kann leider nicht zu viel in den Ofen auf einmal füllen, sonst qualmt es. Holzbriketts brennen erst dann wenn schon etwas Glut da ist. Trockenes Holz ist dagegen kein Problem. Maximum 2 Kg Brennmaterial verträgt der Ofen auf einmal (ca 2-3 Holzscheiter oder ein zerkleinertes großes Holzbrikett)Der Ofen gibt in der ersten Stunde nur relativ wenig Wärme ab, da die Specksteine innen und außen sehr viel von der Wärme abfangen. Dafür hält die wohlige Wärme ca. einen halben Tag an (12 h).Der Aufbau des Ofens ist recht robust. Die Tür mit automatischem Zug funktioniert gut, man kann sie auch sperren, um Holz reinzugeben oder um den Brennraum zu reinigen. Die Aschelade ist ziemlich klein geraten, also man muss eher Holz verbrennen und eher weniger Briketts und Kohle weil letztere mehr Asche machen. Die Aschelade ist hinter der Scheibe eingebaut, also zum Anfeuern um mehr Primärluft reinzulassen muss man die Tür einen Spalt offen lassen, im Gegensatz zum alten Justus-Ofen, da war bei rausgezogener Aschelade genug Primärluft möglich ohne die Tür offen zu lassen.Die Farbe ist in gussgrau mit Specksteinen sehr ansprechend und modern. Die Scheibenspülung funktioniert aber nur so gut wie man die "neue" Anheiztechnik beherrscht. Wenn man keine kurze kräftige Anzündphase durchführt wird die Scheibe russig und fleckig.Die Lufteinstellung ist mit zwei Luftreglern möglich (P=Primärluft und S=Sekundärluft). Eine offene P-Öffnung ist für Briketts notwendig während eine offene S-Öffnung ist für Holz notwendig. Da mein Kaminzug nicht besonders kräftig ist, weil es draußen noch nicht so kalt ist, lasse ich P und S meist weit offen, erst wenn nur mehr Glut da ist und ich nicht mehr Brennstoff nachlege mache ich sowohl P als auch S Schritt für Schritt zu. Die Ofentür muss ich während der Anheizphase einen Spalt offen lassen.Eine Holzlade ist unter dem Brennraum auch da, hier haben 4-5 große Holzbriketts oder 6-7 große Holzscheiter Platz - sehr praktisch.Während des Betriebs kann man sich nur vorne verbrennen, wir haben ein kleines Kind, da ist Vorsicht geboten. Die Scheibe und die Tür kann auf ca. 150 Grad Celcius aufheizen!Fazit:Sehr zufrieden mit dem Aussehen und der wohligen Wärme. Allerdings muss der Betreiber einiges dazulernen: Den Ofen am Anfang mit einer kurzen aber sehr kräftigen Anheizphase in den Schwung bringen, erst dann bleibt er raucharm und kann große Holzstücke und Briketts raucharm verbrennen. Die Tür 5-10 min am Anfang beim Anzünden muss man leicht offen lassen (angelehnt mit einem kleinen Holzkeil) .