Eines vorweg: Diese Rezension ist keine Bedienungsanleitung und auch keine Auflistung aller Funktionen. Das kann das Produktdatenblatt viel besser als ich. Es ist ein rein subjektiver Bericht, was ich damit bisher angestellt habe und wie ich es empfunden habe. Ob das für die Allgemeinheit irgend einen Aussagewert hat, weiß ich nicht, aber ich muss meiner Begeisterung einfach Luft machen :)Gestern habe ich also nach langer Wartezeit endlich, endlich, ENDLICH (!!!) die neue Polar M600 Smart-Watch ausgepackt.Das erste PRO habe ich schon beim Auspacken verzeichnen können: Endlich mal eine Verpackung, die man ohne potentiell gefährliche Gegenstände auf bekommt!Sie ist ein Bisschen klobig, aber nicht so wuchtig, wie sie auf den Bildern vielleicht wirkt. Trotz meiner eher zarten Handgelenke ist sie bequem zu tragen. Sie hat zwar schon ein gewisses Gewicht, aber daran habe ich mich nach einem halben Tag gewöhnt. Hatte vorher einen PolarLoop, das kann man natürlich nicht vergleichen!Einziges winziges Kontra: Das Armband hat einen merkwürdigen, chemischen Geruch (geht ein Bisschen in Richtung Aceton) der aber nach einem Tag schon fast komplett verflogen ist. Empfindliche Nasen sollten die Uhr aber lieber einen Tag auslüften lassen.Toll für Menschen wie mich, die im Herzen doch irgendwie Kind geblieben sind und alles sofort auspacken und ausprobieren wollen ist, dass man im Grunde sofort etwas damit anfangen kann. Keine stundenlange Aufladezeit, bevor das neue Spielzeug in Betrieb genommen werden kann: Der beigelegte Quickstart-Guide fordert den glücklichen neuen Besitzer auf: "Beginne damit, deinen M600 aufzuladen, und lasse ihn während der Einrichtung aufladen."Man wird Schritt für Schritt durch die Einrichtung geleitet und wenn man damit fertig ist, ist der Akku fast voll. Auch die Uhr selbst leitet einen mit verschiedenen Tutorials durch die wichtigsten Funktionen, sodass es nicht schlimm ist, dass eine vollständige Bedienungsanleitung ausschließlich online zur Verfügung steht. So ist es z.B. auch ganz einfach, zwischen verschiedenen "Ziffernblättern" umzuschalten. Am besten gefallen mir die Aktivitätsansichten von Polar, aber auch für andere Geschmäcker ist was dabei. Z.B. eine schöne Berglandschaft als Hintergrundbild.Natürlich bin ich altes Spielkalb als erstes mit meinem Smartphone auf GooglePlay gegangen und habe mir diverse Apps für Google Wear heruntergeladen. Denn wenn man schon eine Smartwatch mit eigenem Betriebssystem besitzt muss man das ja ausnutzen...Einen Taschenrechner und das Spiel 2048 habe ich testweise gleich installiert. Alles problemlos machbar und sofort ohne weiteres Zutun auf der Uhr verfügbar.Als nächstes habe ich Musik von meinem Handy auf die Uhr geladen. Ging auch ganz intuitiv. Einzig das Paaren mit meinen Philips SHB5800 Kopfhörern hat ein Bisschen gedauert. Zunächst wurden die Kopfhörer nicht bei den in der Nähe befindlichen Bluetooth-Geräten angezeigt, aber nach ca. einer Minute erschienen sie plötzlich doch auf der Liste.Dieses Feature war übrigens einer der Gründe, mich für diese Uhr zu entscheiden. Denn im Fitness-Studio mag ich einfach mein Handy nicht mit mir rum schleppen und extra einen MP3-Player kaufen wollte ich auch nicht. Allerdings passen nicht, wie teilweise beschrieben, 4GB Musik auf die Uhr - 1,5 GB des internen Speichers sind für das Betriebssystem reserviert.Da meine Lieblingskollegin sich so sehr mit mir auf die Uhr gefreut hat, habe ich als nächstes die Sprachsteuerung ausprobiert, um ihr eine Whats-App-Nachricht zu schicken.: Display angetippt, damit es an geht. (automatisches Display bei Neigen der Uhr habe ich deaktiviert, kostet nur unnötig Strom) "okay Google" gesagt und "Sende WhatsApp Nachricht an xxxxxxx" Obwohl sie einen Nachnamen hat, der ausgeschrieben ganz anders aussieht als er sich anhört, wurde sofort der richtige Empfänger ausgewählt. Meine Botschaft wurde ebenfalls korrekt geschrieben. Kurz darauf die Antwort von ihr, bzw die Antworten: Alle drei Nachrichten wurden im Benachrichtigungsbereich der Uhr angezeigt, im Hintergrund ihr Profilbild. Super, das klappt ja schon mal perfekt!Beim Stöbern durch das Menü stieß ich dann auf die Handgelenk-Gesten. Huch? Was ist das denn? Aha, es gibt ein Tutorial... Die Uhr kann, sofern man diese Gesten denn aktiviert, durch schütteln, heben, senken und vor- bzw zurück drehen des Handgelenks in Menüs hoch und runter scrollen, vor und zurück gehen sowie Anwendungen beenden. Ist ja so weit ok, aber ich habe die Funktion deaktiviert, weil ich mir dabei irgendwie blöd vorkomme.Plötzlich eine Benachrichtigung von LifeSum: Ich soll vor dem Abendessen ewtas trinken. Okay, Mami, mach ich... Ui, mein Wasser kann ich gleich über die Uhr tracken, prima! Das Tracken von Mahlzeiten geht auch, allerdings nur Schätzwerte für kleine, mittlere und große Mahlzeiten. Aber egal, Hauptsache, ich muss nicht für jedes Glas Wasser mein Handy raus kramen!Meine Polar-Trainingsprofile wurden ebenfalls direkt auf die Uhr übertragen, ohne dass ich irgend etwas per Hand synchronisieren musste. Das ist ja viel einfacher, als gedacht!Alles in allem bin ich total begeistert, wie intuitiv sich die Uhr bedienen lässt. Heute gehe ich zum Womens Run, 5 Kilometer joggen... Mal sehen, wie sich die Uhr dabei schlägt. Das Handy lasse ich daheim, da mein Galaxy K Zoom etwas zu klobig für die Armtasche ist. Entsprechend werde ich unterwegs zwar auf viele der Funktionen nicht zugreifen können, aber ich kann den Lauf dank des eingebauten GPS genau tracken und dabei Musik hören.Der Akku sollte das Ganze ja locker aushalten. Mal sehen, ob er hält, was er verspricht. Bisher bin ich jedenfalls rundum happy mit meiner neuen Uhr!Nachtrag zur Akkulaufzeit:Sonntag, 04.09.2016, 22:00 UhrAlso ich habe die Uhr ja vorgestern Abend ausgepackt und geladen, ziemlich viel damit rum gespielt und gestern während des Womens Run dann knapp 40 Minuten im Trainingsmodus laufen lassen. Außerdem habe ich gestern ca. 2 Stunden auf der Uhr gespeicherte Musik gehört. Am Samstag Abend war der Akku auf ca. 45% herunter - also habe ich ihn sicherheitshalber nochmal geladen. Nun, nach gut 24 Stunden Normalbetrieb ist der Akku auf 71%, wobei ich die Uhr über Nacht im Flugmodus hatte, also GPS, WLAN und Bluetooth waren ausgeschaltet. Über den Tag habe ich heute immer mal wieder auf die Uhr geschaut, kurz 2048 gespielt und meinen Wasserkonsum über Lifesum getrackt. Ich denke also, die zwei Tage sind nicht zu viel versprochen.P.S: Der Vollständigkeit halber sei hier noch erwähnt, dass ich im Gegensatz zur Kombination H7-Pulssensor/Polar Loop während des Laufs keinerlei Abbrüche der Pulsmessung hatte! Das war bisher immer ein Ärgernis, das ich trotz sachgemäßer Handhabung nicht in den Griff bekommen habe. Mit der Uhr ist das jetzt auch Geschichte :)Nachtrag 05.09.2016Auf die Nachfrage, wie es denn um die GPS-Genauigkeit bestellt ist:Den Womens Run hat er jedenfalls sehr genau aufgezeichnet. Ich habe den Trainingsmodus ein paar Meter vor dem Startbogen gestartet und bin erst bei der Wasserausgabe darauf gekommen, ihn wieder auszuschalten. Als gelaufene Strecke wurden 5,1 Km angezeigt, was damit ziemlich genau hin kommen dürfte.In der App wurde mir die gelaufene Strecke korrekt eingezeichnet. Auch die Rundenautomatik, die ich für den Lauf auf 1 Km gestellt habe, lief synchron zu den Kilometer-Schildern am Wegesrand. Zum haptischen Feedback der Rundenautomatik muss ich allerdings sagen, dass die Vibration so schwach ist, dass ich sie beim Laufen gar nicht gespürt habe.Ergänzung 06.09.2016 - Ein Foto der Uhr an meinem doch eher zarten Handgelenk