Für einen Standkompressor habe ich nicht genug Verwendung, allerdings hatte ich auch keine Lust mehr, immer zur Tanke fahren zu müssen, um die Reifen der Autos nachzufüllen. Hier schien der kleine Einhell Kompressor wie gerufen. Mittlerweile hat er sich über mehrere Monate bewähren müssen und das Fazit fällt durchaus positiv aus: Ein praktischer Kompressor, der allerdings auch ein paar kleine Mankos hat. Welche das sind, dazu nun mehr:Die Vor-/Nachteile in der Zusammenfassung vorab:+ kompakte Abmessungen+ digitales Manometer am Gerät+ Absaugfunktion+ Akku- und Netzbetrieb möglich+ Unterschiedliche Aufsätze im Lieferumfang+ Unterschiedliche Betriebsmodi (Hochdruck/Niederdruck)O nicht gerade leiseO mäßige VerarbeitungO geringe Fördermenge- Betrieb nur über Moduswahlschalter steuerbar- Druckschlauch nicht austauschbar- Druckschlauch grenzwertig kurzDer Einhell Pressito im Detail:--------------------------------------Der Einhell Pressito ist mit 28 x 17 x 21 cm äußerst kompakt. Er besteht vollständig aus solidem, robustem Kunststoff, welcher aber im Vergleich mit unseren anderen Geräten der X-Change Reihe keine ganz so wertige Haptik aufweist. Hier und da finden sich doch Grate und Gehäuseelemente stoßen nicht ganz passgenau aneinander. Das kann Einhell besser.Das Gerät kann sowohl mittels X-Change Akku, als auch mit Netzkabel betrieben werden. Ein Wahlschalter an der Oberseite ermöglicht die Umschaltung zwischen Akku- und Netzbetrieb. Ein knapp 200 cm langes Netzkabel ist hierzu fest mit dem Gerät verbunden und verschwindet in einem Stauraum an der Unterseite bei Nichtnutzung.Der Druckschlauch ist ebenfalls fest mit dem Gerät verbunden und lediglich 70 cm lang. In manchen Situationen dürfte er in der Praxis ruhig etwas länger und/oder auswechselbar sein. An seinem Ende sitzt fest montiert ein Schraderventilaufsatz. In diesem können die drei beiliegenden Adapter für Dunlopventile, Bälle und Luftmatratzen eingesetzt werden.Der Kompressor verfügt über zwei unterschiedliche Betriebsmodi. Einen Hochdruck und einen Niederdruckmodus. Über einen Kippschalter kann der jeweilige Modus ausgewählt werden. Mit der Auswahl des Modus startet auch gleichzeitig die Kompressorpumpe. Über ein digitales Manometer kann der Druck vorausgewählt werden, welchen der Kompressor erreichen soll (Einstellbereich 0,2 – 11 bar). Der Kompressor schaltet dann automatisch ab. Das funktioniert recht zuverlässig und der erzeugte Druck stimmte beim Nachmessen mittels zusätzlichen Manometers recht genau mit dem voreingestellten Wert überein. Allerdings sei darauf hingewiesen, dass das integrierte Manometer nicht geeicht ist. Man sollte daher den Druck immer noch einmal kontrollieren (bspw. über das Reifendruckkontrollsystem des Autos).Um die Druckerzeugung mehrfach zu starten, muss nach dem Pumpvorgang abermals der Kippschalter betätigt werden. Das ist etwas unglücklich gelöst. Eine Bestätigungstaste am Manometer wäre hier intuitiver gewesen zumal ich skeptisch bezüglich der Haltbarkeit des Kippschalters bin. Er wirkt nicht sonderlich hochwertig und schaltet sehr hakelig.Die Druckerzeugung des Pressito ist ausreichend, allerdings tut er sich beim Aufpumpen von Reifen deutlich schwerer als ein großer Standkompressor. Die Luftmenge ist auch nicht ausreichend, um mal etwas frei zu pusten oder anderweitige Druckluftarbeiten auszuführen. Hier sind die Einsatzmöglichkeiten auf einfache Aufgaben beschränkt.Die Lautstärke hingegen ist für die Größe des Gerätes beachtlich und macht durchaus einem größeren Kompressor Konkurrenz. Spezifiziert ist der Pressito mit knapp über 80 db, was durchaus realistisch scheint. Ein Einsatz im Inneren oder während der Ruhezeiten ist nur bei sehr toleranten Nachbarn möglich.Wie erwähnt besitzt der Pressito auch ein Gebläse für Niederdruck Arbeiten. Ein ca. 35cm langer Schlauch ist dafür im Gerät integriert und kann seitlich befestigt werden. Auch hier wäre etwas mehr länge oder eine zusätzliche Verlängerung als Zubehör praktisch gewesen. Über das Gebläse fördert der Pressito bis zu 390 Liter Luft pro Minute, was das Aufblasen von Luftmatratzen oder Planschbecken deutlich erleichtern dürfte. Absaugen kann der Pressito ebenfalls mittels des Gebläses. Dann saugt er bis zu 370 Liter pro Minute an. Diese Doppelfunktion ist absolut praktisch.Erwähnenswert ist noch die Garantieverlängerung, die Einhell gewährt. Bei Registrierung des Gerätes erhält man drei Jahre Garantie, was nicht mal bei deutlich teureren Werkzeugherstellern Standard ist.Fazit:-------Unterm Strich ist der Pressito ein sehr praktisches Gerät, insbesondere wenn man bereits Geräte der X-Change Reihe sein Eigen nennt. Gerade für das Aufpumpen von Reifen ist der Akkubetrieb sehr hilfreich und das Gerät sehr schnell einsatzbereit. Wird es nicht verwendet nimmt es durch die kompakten Abmessungen kaum Platz weg. Auch die Niederdruckfunktion ist hilfreich. Allerdings hätte der Druckschlauch in der Praxis etwas länger sein dürften und auch das Blasrohr ist grenzwertig kurz. Am meisten stört mich aber die Bedienung über den Moduswahlschalter, der für jeden Pumpvorgang neu betätigt werden muss. Hier wäre eine einfache Bestätigungstaste am Manometer deutlich praktischer gewesen. Gepaart mit den kurzen Schläuchen führt dies zum Abzug. Dennoch reicht die Leistung für gute 4 Sterne. Ich würde den Pressito trotz der kleinen Mankos nochmal kaufen.