Seit vielen Jahren verwenden wir bei uns im Haushalt gebraucht gekaufte Vorwerk-Produkte, vor allem wegen der enormen Haltbarkeit, guter Reparierbarkeit, kombiniert mit ordentlicher Saugleistung. Nur im Bereich Akkusauger gibts bei Vorwerk leider nichts, was man wirklich haben will. Daher schielte ich schon länger nach den Dyson Akkusaugern und gewann bei der Warehouse-Deal-Qualitätslotterie "schon" im zweiten Anlauf ein sehr ordentliches Exemplar zum annehmbaren Kurs. Bei Technik und Innovation hat mich der Dyson voll und ganz überzeugt. Der hervorragende Motor und die Multilevel-Zyklon-Staubabscheidung sind - da gibts kein anderes Wort - genial. Auch das geringe Gewicht sowie die durchdachte Konstruktion des Staubbehälters und der Ansaugteile, die ein müheloses Entleeren sowie die leichte Reinigung fast aller betriebsrelevanten Teile unter fließend Wasser erlaubt, ist einfach nur TOP. Die Softwalze ist auf Glattboden der Hammer! und geht auch auf Teppich zur Not mal ganz gut. Also, was Innovation und Technik anbelangt, ist der Dyson bis hier hin fast perfekt; trotzdem gibt es bei diesem Sauger durchaus einige Punkte zu bemängeln: 1) Der Akku ist flott leer, lädt fast vier Stunden und kann nicht gewechselt werden. Auch wenn die Betriebsdauer meist ausreicht: Das ist nicht nur im Alltag unpraktisch, sondern zeugt auch von einer nicht auf Nachhaltigkeit angelegten Produktphilosophie des Herstellers. [Update: hat sich im Dauergebrauch als nicht so problematisch herausgestellt. Man kann die Akkus durch eine Fachwerkstatt wechseln lassen] 2) Ebenfalls nicht so schön finde ich auch die Anmutung im Bereich der Verarbeitung und mechanischen Stabilität. Die Klickverschlüsse für Saugrohr und Motorbürsten haben im Vergleich zur Konkurrenz von Vorwerk enorm viel Spiel und wirken nicht sehr robust. Da wackelt's und schlackert's schon direkt nach der Entnahme aus dem Originalkarton, das mir in Sachen Dauerhaltbarkeit ein wenig Zweifel kommen. 3) Das Saugrohr ist sehr hübsch rot lackiert - aber nicht für lange. Die Farbe verkratzt sehr leicht beim Kontakt mit Möbelstücken und dann hängt das Teil lange an der Wand und sieht besch**eiden aus. Tipp: Den lackierten Teil des Rohres einmal komplett mit selbstklebender Folie einkleiden. Mit zwei Leuten dauert das nicht mal 5 Minuten und die Optik bleibt lange schön. 4) Die Tatsache, daß Dyson offenbar alle ein bis zwei Geräte-Generationen die Form der Kupplungen für das Zubehör verändert, finde ich eher unsympathisch. Wie lange man da für ein heutiges Modell noch Ersatzteile und Zubehör bekommen kann? Wir werden es vermutlich irgendwann erfahren. 5) Bis auf einen fehlenden Schlauch ist das "total clean" Zubehör angenehm komplett. Umso mehr verwundert es, daß man in die mitgelieferte Wandhalterung maximal ZWEI der immerhin SECHS Zubehörteile einklinken kann. Der Rest? Liegt lose herum. Angesichts des Preises ist das eigentlich eine Frechheit. Tipp: Falls Sie einen 3D-Drucker besitzen, suchen Sie auf thingiverse.com nach "layershifter". Dort finden Sie optisch ansprechende Druckvorlagen zum Selbstausdrucken formschöner Halterungen für alle Zubehörteile dieses Saugers. Ich lege mal ein Foto bei, das zeigt wie viele NICHT mitgelieferte Teile nötig sind, um alle Zubehörteile an die Wand hängen zu können. FAZIT: Seine Kernaufgabe "ordentlich saugen ohne Kabel" erfüllt dieser Sauger besser als jedes Konkurrenzmodell anderer Marken, das ich je gesehen habe. Design und Handhabbarkeit sind nahezu untadelig. Die Spaltmaße und Materialwahl sind angesichts der enormen Preisempfehlung jedoch absolut nicht ausreichend und der nicht tauschbare Akku ist für ein Akkuwerkzeug eigentlich ein absolutes "no-go"! Dafür gibts je einen Stern Abzug. Für das Fehlen von Halterungen fürs Zubehör müßte man eigentlich fast noch einen Stern abziehen. Behalten werde ich den Sauger aber trotzdem :-) Ich empfehle dieses Gerät bei einem Anschaffungspreis bis maximal ca 250 Euro; mehr ist es leider nicht wert. Update nach 3 Monaten Nutzung: Griffbereit in einer Ecke am Rande unseres Wohn- und Küchenbereichs montiert, wird der Sauger sehr oft genutzt, bisher ohne Probleme. Obwohl wir meistens die hohe Leistungsstufe nutzen, hat der Akku bisher noch nie aufgegeben. Die Entleerung erscheint im Vergleich zu neueren Modellen (fehlender Abstreifer, kein Edelstahlsieb) gelegentlich doch etwas mühsam. Den Mehrpreis wären mir die neueren Modelle aber trotzdem nicht wert.