Für meine Rucksackreisen habe ich mir was Gutes getan und habe mir als Ersatz für eine alternde Baumwolldecke diese wunderschöne Alpacadecke geleistet. Das Auspacken fühlte sich an wie Weihnachten. Da war ich noch ein wenig skeptisch, weil die Decke doch recht dünn aussah. Doch der direkte Vergleich der Materialien zeigt sogleich den Unterschied: die Alpacadecke ist federleicht (ein Drittel des Gewichts der vergleichbaren Baumwolldecke) und hat weniger als die Hälfte des Volumens (wichtige Kriterien bei beschränkter Gepäckkapazität), jedoch wärmt sie wesentlich schneller und isoliert besser als die Baumwolle. Das obwohl diese Decke recht locker gewebt ist (d.h. sie ist weich und gegen das Licht gehalten auch leicht durchscheinend). Der einzige Wunsch, der bei mir offen bleibt ist, dass sie etwas breiter sein könnte, damit man sich bequem auch doppelt zudecken könnte -- kein Mangel, man kennt die Größe ja vor dem Kauf. Und ja, schade dass Grün zur Zeit anscheinend nicht in Mode ist :-)
Verpackung: Die Decke kam in einem einfachen Plastikbeutel mit Klebestreifen, der vorsichtig geöffnet und bei Bedarf auch wieder verklebt werden kann.
Was man bekommt: feinste Handarbeit aus Peru, aus Wolle der feinsten Kategorie. Trotz der Feinheit der Fasern ist es jedoch immer noch Wolle, und die Fasern kitzeln immer noch ganz leicht (jedoch kein störendes Kratzen oder Sticheln wie bei gewöhnlicher Schafwolle). Meiner Meinung nach ist diese Decke ausreichend für nicht allzu kalte Nächte und gut als Zusatz zu einem dünnen Schlafsack.
Ich habe die Decke zum "reduzierten" Preis von 150 Euro erstanden. Wer gerne für ein Schmuckstück mit Designerlabel bezahlt, der möge auch mehr dafür ausgeben. Ich bezweifle jedoch, dass sie jemals für die vorgeschlagenen 550 Euro verkauft wurde. Beim Fairtrade-Label vertraue ich dem Händler und wünsche den Herstellern und ihren Familien ein gutes Einkommen.
... Ergänzung nach fast zwei Jahren täglichem Gebrauch (Schlafdecke/Umhang), teilweise in staubiger Umgebung. Decke wurde stets achtsam behandelt, nie als Sitzunterlage auf den Erdboden gelegt oder im Regen gelassen. Ist wohlauf, obwohl sie schon eine Menge Fasern verloren hat. Ich habe gelernt:
-- Alpacawolle filzt anscheinend nicht. Zumindest die Haare vom Jungtier scheinen sehr glatt zu sein. Vorteil: im Gewebe bleibt nur wenig Staub haften. Nachteil: das Garn verliert leicht Fasern. So kommt es öfter vor, dass ich morgens einen Fussel der Decke im Stoppelbart trage. :-) Außerdem macht das die Decke "rutschig", das heißt wenn man sie sich umhängt, dann gleitet sie leichter von den Schultern als eine Schafwolldecke, verleiht dem Umhang jedoch auch eine gewisse Eleganz (siehe Punkt 2). -- Ich betrachte das als eine natürliche Eigenschaft des Materials, also ziehe ich keinen Stern ab. Es könnte aber vom Hersteller auf diese Besonderheit hingewiesen werden. Ich vermute, dass dies einer der Gründe ist, warum die meisten Alpacadecken aus einer Mischung von Alpaca- und Schafwolle gemacht sind.
-- Das Teil fliegt geil am Dancefloor! Sofern man sich ausgelassen bewegt. Im Dreieck gefaltet ist das jetzt mein eleganter Magiermantel auf der Technoparty, wenn die Nacht mal kühl ist. :-)
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